Hallo @all,
In den letzten Tagen haben mich einige Fragen zum Thema ‚Safeword’ und Freiwilligkeit beschäftigt. Anstoß dazu waren unter anderem Geschichten, die ich hier gelesen habe. Natürlich haben wir auch zu Hause ausführlich darüber gesprochen, trotzdem würde mich interessieren, wie andere darüber denken.
Habt ihr auch in festen, vertrauten Beziehungen solche Vereinbarungen? Habt ihr es schon jemals benutzt?
Das Verwenden des Safewords ist ja sehr negativ besetzt, ein(e) gute(r) Sub benutzt es nicht…
Es soll dazu da sein, dass Sub sich selbst schützen kann, wenn Dom Tabus überschreitet oder die Situation für Sub unerträglich wird. Die Hürden sind aber teilweise so hoch, dass ich mich frage, ob dies in der Praxis funktioniert. Wenn es evt. den Abbruch der Beziehung bedeutet oder der psychische Druck entsprechend groß ist, könnte ich mir vorstellen, dass Sub weiter macht, obwohl die Situation eine völlige Überforderung darstellt, zu der er/ sie eigentlich nicht bereit ist. Und Dom kann sich sagen, wenn es zuviel wird, kann er/ sie ja das Safeword aussprechen. Hier habe ich manchmal den Eindruck, dass die Freiwilligkeit direkt hinter der Akzeptanz eines/r Dom aufhört. In den Geschichten nimmt natürlich alles ein Happyend, ist Subs Wille schließlich gebrochen, sind alle stolz und glücklich im 7. SM-Himmel. Aber in der Realität
Aus den Erklärungen meines Partners weiß ich, dass dieses harte ‚Willen brechen’ teilweise ausdrücklich von Sub gewünscht wird. Wenn es aber nur Doms Wille ist, etwas durchzusetzen, was Sub (zu diesem Zeitpunkt) absolut nicht möchte, sollte Dom dies dann akzeptieren oder nicht?
Ist es möglich, dass das Verwenden des Safewords manchmal mehr Mut erfordern würde als vermeintlich stark alles durchzustehen? Bedeutet es, dass Sub ein Schwächling ist oder manchmal auch, dass Dom gegenüber Sub zuwenig aufmerksam war und die Lage falsch eingeschätzt hat?
Möglicherweise sehe ich ja manches mit ein paar Jahren Erfahrung anders als zum jetzigen Zeitpunkt…
Bin jedenfalls gespannt auf Antworten.